München – Umweltverbände wollen mit einer Petition im Umweltausschuss des Landtags eine Änderung der bayerischen Seilbahnförderung erreichen. Die Verbände kritisieren, dass trotz Klimawandel und Energieknappheit weiter Schneekanonen gefördert werden. Bayern bezuschusse Modernisierungen mit bis zu 35 Prozent, dazu könne auch die Errichtung von Beschneiungsanlagen zählen. Die Schneekanonen-Förderung durch Steuergelder müsse gestrichen werden. Sie seien „in Zeiten des Klimawandels“ einfach „das falsche Signal“, erklärte der Vizepräsident des Deutschen Alpenvereins, Manfred Sailer. Die Verbände wenden sich auch gegen „Events“ in den Bergen mit Nachtbetrieb der Gipfel-Gastronomie und neuen Freizeitanlagen. Die Petition wurde an die Vorsitzende des Umweltausschusses im Landtag, Rosi Steinberger (Grüne), überreicht.
Das bayerische Wirtschaftsministerium verteidigt indes die Förderung. Jährlich würden zehn Millionen Euro zur Verfügung stehen, heißt es. Zuletzt gab es Zusagen etwa für die Seilbahnen am Ochsenkopf/Oberfranken und die Graseckbahn bei Garmisch-Partenkirchen. Zudem soll die Kampenwandbahn modernisiert werden – ein vor Ort umstrittenes Projekt. Es gehe aber um eine „attraktive Infrastruktur für die Touristen“, verteidigt das Ministerium die Förderprojekte. Bei der künstlichen Beschneiung müsse ein Betreiber „anhand der abzusehenden Klimaentwicklung“ nachweisen, dass ein Skibetrieb gesichert in den nächsten 20 bis 30 Jahren möglich sei. Die Förderung sei an eine Modernisierung der Liftanlage gekoppelt. Änderungsbedarf sieht das Ministerium nicht. „Es ist deshalb vorgesehen, die Seilbahnförderung fortzusetzen.“ dw