München – Das Nymphenburger Schloss in München wird zur Bühne für Corona-Skeptiker: Auf Initiative des Münchner AfD-Europaabgeordneten Bernhard Zimniok findet nächsten Samstag ein sogenannter Corona-Experten-Gipfel statt. Zimniok bemerkt dazu auf Facebook, die Corona-Politik der letzten Jahre sei geprägt von „unverhältnismäßigen Maßnahmen“. Er listet die berufsbezogene Impflicht, Grundrechtseingriffe und Lockdowns auf und erklärt: „Die Liste der verfassungswidrigen Maßnahmen der Altparteien ließe sich noch lange fortsetzen.“ Zum Corona-Gipfel eingeladen sind vier Personen, allesamt als Corona-Skeptiker bekannt. Selbst ein Kommentator auf Zimnioks Facebook-Seite befindet, die Auswahl der Personen sei doch „einseitig“. Am bekanntesten ist wohl die Heidelberger Anwältin Beate Bahner, die wegen schriller Proteste gegen die Corona-Maßnahmen auch schon in Haft saß. Zimniok stellt seine Experten wie folgt vor: Sie hätten sich alle „während der Corona-Pandemie einen Namen im Kampf gegen die totalitären Maßnahmen der Politik gemacht und ich fühle mich geehrt, sie auf meiner Veranstaltung begrüßen zu dürfen“.
Wenig bekannt ist, dass man die Räume im Schloss Nymphenburg mieten kann – wenn auch für eine Stange Geld. Der Hubertussaal als größter Veranstaltungsort im Schloss kostet regulär 5100 Euro pro Tag. Die Staatliche Schlösserverwaltung, die dem Finanzministerium untersteht, findet nichts dabei, dass sie ihre Räume an die AfD vermietet. Zur Begründung heißt es, man unterliege „hinsichtlich der Nutzung von Veranstaltungsräumen durch Parteien sowie der Erhebung von Mietentgelten dem verfassungsrechtlichen Gleichbehandlungsgrundsatz“. Das hat sich Zimniok offenbar zunutze gemacht. Er schreibt: Abgerundet werde der Abend mit einem Stehempfang. Der Eintritt sei natürlich frei. dw