Als ich gestern unter meinem Lieblings-Kastanienbaum entlangwatschelte, stellte ich erschrocken fest, dass der Baum fast völlig kahl war. „Agnes, irgendetwas stimmt mit unserem Kastanienbaum nicht!“, rief ich. Agnes eilte herbei. „Das, was du hier siehst, ist leider kein Einzelfall: Es kommt sehr oft vor, dass Kastanien viel früher als andere Bäume ihre Blätter verlieren – häufig sogar schon im Sommer“, urteilte sie. „Schuld daran ist die Kastanienminiermotte. In Bayern konnte man sie erstmals in den 1990er-Jahren nachweisen. Seitdem breitet sie sich aus. Wo sie ursprünglich herkommt, ist noch ein Rätsel. Sie legt ihre Eier bevorzugt in Kastanienblättern ab. Wenn die Raupen schlüpfen, fressen sie Gänge durch die Blätter – das nennt man minieren. Dadurch sterben die Blätter ab“, schnatterte Agnes.
„Kann man etwas dagegen tun?“, fragte ich betrübt. „Die Puppen der Miniermotte überwintern im Laub. Es kann helfen, das Laub zu sammeln und bei hohen Temperaturen zu kompostieren“, entgegnete Agnes.. Eure Paula