Fußballfans wüten im Zug

von Redaktion

800 Ultras aus Dresden ziehen eine Spur der Verwüstung durch Bayreuth

Bayreuth – Fußballanhänger von Dynamo Dresden haben auf der Heimfahrt nach einer Drittliga-Partie einen Zug der Deutschen Bahn demoliert. Fotos zeigen die Zerstörungen vom Samstag: abgerissene Klapptische, eine zersplitterte Scheibe, zudem Schmierereien und jede Menge Müll. Zahlreiche Aufkleber im Zug zeugen davon, dass für den Vandalismus Fan-Ultras von Dynamo Dresden verantwortlich sind. Sie hatten zuvor die Partie gegen die SpVgg Bayreuth (1:1) besucht.

Nach Schätzung der Bundespolizei in Selb in Oberfranken reiste eine Gruppe von etwa 800 Personen geschlossen im Zug. Zwar war ein Sicherheitsdienst der Bahn im Regionalzug. Warum er nicht Alarm schlug, konnte ein Polizeisprecher gestern nicht sagen. Nun versucht die Polizei, über Kameras im Zug Täter zu ermitteln.

Dresdner Fans hatten schon in den Stunden davor eine Spur der Verwüstung durch Bayreuth gezogen. Schon auf dem Weg vom Bahnhof zum Stadion entflammte Pyrotechnik, vereinzelt flogen Becher und Flaschen in Richtung der Polizisten. Einem Fotografen wurden die Kameras entrissen – nur das Eingreifen der Polizei verhinderte Schlimmeres. In der zweiten Halbzeit „eskalierte die Situation nach Wiederanpfiff“, wie die Polizei berichtet. Die Gästefans attackierten Ordner.

Als die Polizei einschritt, zerstörten sie einen Imbissstand und verwendeten die Einzelstücke als Wurfgeschosse. Der Schaden wird auf 20 000 Euro geschätzt. Fast schon lakonisch schreibt die Polizei weiter: „Der Inhalt der Bargeldkasse in Höhe von 5000 bis 10 000 Euro fehlt seitdem ebenfalls.“ Ein Sprecher von Dynamo Dresden entschuldigte sich für die Fans.

Die Bahn betont, dass 3,5 Millionen Fußballfans im Jahr transportiert werden, meist ohne Probleme. Allerdings: Die Beseitigung von Verschmutzungen und Vandalismus kostet jährlich circa zwei Millionen Euro, Verursacher werden nur selten ermittelt.  dw

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