Mit Molotow-Cocktails auf der A 92

von Redaktion

Waffen- und Sprengstoff-Arsenal an Bord: Brüderpaar fliegt bei Kontrolle auf

Miesbach/Langenpreising – „So was erleben wir auch nicht alle Tage.“ Mit diesen Worten kommentierte Thomas Keller, Einsatzleiter bei der Verkehrspolizei Freising, einen größeren Waffen- und Sprengstofffund bei einer Großkontrolle in der Nacht auf Sonntag auf der A92 München-Deggendorf bei Langenpreising im Kreis Erding.

Die Beamten hatten gegen 23 Uhr auf dem Parkplatz Moosburger Au einen Opel Corsa gestoppt, in dem zwei Miesbacher Brüder, 19 und 21 Jahre alt, saßen. Bei der Durchsuchung des Autos trauten die Beamten ihren Augen nicht: Sie entdeckten ein gutes Dutzend Schreckschusspistolen, eine Armbrust, Pfeil und Bogen, mehrere Messer, ein Gewehr sowie mehrere Molotow-Cocktails in Bierflaschen. Darüber hinaus kam ein Wehrmachtshelm mit SS-Runen zum Vorschein sowie ein Messer mit der Gravur „SS – Wolfsschanze“.

Die beiden Miesbacher gaben an, sie seien auf dem Weg nach Niederbayern, um dort im Freien „Krieg zu spielen“. Vom Münchner Flughafen rückten Sprengstoffexperten an, die die Molotow-Cocktails sicherstellten. Zudem wurden das Landeskriminalamt wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz sowie der Staatsschutz der Kripo Erding eingeschaltet. Die Brüder sind bereits polizeibekannt – wegen Bestellens von Chemikalien, die zum Bau von Sprengsätzen geeignet sind, im Internet in größerer Menge. Die beiden wurden zur Polizei nach Freising gebracht, um sie erkennungsdienstlich zu behandeln. Die Waffen wurden sichergestellt.

An der nächtlichen Kontrollaktion waren rund 60 Beamte diverser Polizeistationen, des Zolls und des Landeskriminalamtes, der Autobahnmeisterei sowie Ehrenamtliche des THW Freising beteiligt. Sie stoppten unter anderem fünf alkoholisierte Fahrer sowie je zwei Fahrer, die unter Drogen standen, keinen Führerschein oder keinen Aufenthaltstitel hatten. HANS MORITZ

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