DAS PORTRÄT

Der Bienen-Experte

von Redaktion

Wenn es ums Thema Bienen geht, kann man Hannes Beims aus Taufkirchen (Kreis München) nichts vormachen. Mit den Insekten setzt sich der 32-Jährige nämlich auf vielfältige Weise auseinander. Im Fach Molekulare Infektionsbiologie promovierte er über Bienenkrankheiten, leitete dann einen Prüfbereich in Bienenpathologie und koordiniert eine Arbeitsgruppe des Deutschen Imkerbundes, die sich der Novellierung der Bienenseuchenverordnung widmet.

Seit diesem Jahr fungiert Beims als Leiter der Fachberatung für Imkerei des Bezirks Oberbayern in München. Dadurch hat sich sein Aufgabengebiet um ein Vielfaches erweitert. Zu allen Themen der Imkerei fertigt Beims nun Gutachten an. Zudem trägt der gebürtige Braunschweiger die Verantwortung für den Ausbildungs- und Wirtschaftsbetrieb der Imkerschule in Landsberg am Lech und steht der Imkerschaft in ganz Oberbayern beratend zur Seite. Mit Vorträgen und Aktionen ist er unter anderem auf dem Großweiler Freilichtmuseum an der Glentleiten aktiv, wo mehrere Völker die Obstbäume bestäuben. Die emsigen Insekten gehören als Nutztiere schon lange zur Landwirtschaft. Ursprünglich waren es die Zeidler, die den Wabenbau wild lebender Honigbienen aus Baumhöhlen schnitten – „Zeideln“ bedeutet auch „Honig schneiden“. Zudem höhlten sie Baumstämme im Wald für Bienenvölker aus und stellten hohle Stammabschnitte in Hausnähe als Bienenwohnung auf. Später kamen Flechtkörbe aus Ruten oder Stroh zum Einsatz.

Heute sind mobile Magazinbeuten in Holzkästen Standard. „Das ist wirtschaftlicher“, sagt Beims, der auch selbst Völker hält. Durch die entnehmbaren Rahmen kann der Imker seine Tiere gezielt züchten und besser überwachen. Denn: Bei der Bienenhaltung ist die Krankheitsbekämpfung zentral. Das größte Problem der Imker ist ein Virus, das durch Varroa-Milben verbreitet wird. Durch die wärmeren Winter tendieren Bienen zum Durchbrüten, was Imkern die Milbenbehandlung des Volkes erschwert. Sorge bereitet Beims auch ein neuer Schädling aus Afrika, dessen Larven Bienenvölker zerstören. In Italien hat er sich schon etabliert. Die Arbeit mit Bienen hält also noch immer Rätsel bereit, die von Hannes Beims erforscht werden wollen. CONSTANZE WILZ

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