Für die Arbeit rund um die Welt

von Redaktion

Jakob Brauns Kollegen rührten ihn vor der Rente zu Tränen

Schrobenhausen – Las Vegas, Hongkong, Tallinn, Lhasa, Kanada, Abu Dhabi. Die Auslandseinsätze von Jakob „Charlie“ Braun lesen sich wie die Schauplätze eines James-Bond-Films. In Tibet half der gelernte Betriebsschlosser, eine Eisenbahnstrecke in 4500 Metern Höhe zu bauen, in Kanada unterstützten die Maschinen seines Arbeitgebers Bauer den Abbau von Diamanten. Genau ein halbes Jahrhundert war Braun im Dienst, zum 1. September ging er in Rente. „Es war eine schöne Zeit“, sagt der 65-Jährige aus tiefster Überzeugung.

Er begann am 16. August 1972 mit zehn weiteren Lehrlingen „und einem super Ausbildungsleiter“. Die Einsätze führten ihn zunächst durch Deutschland, Österreich und in die Schweiz. „Ich bin immer gern in die Arbeit gegangen.“ Sein Motto: Technische Fehler werden eher verziehen als menschliche.

Nach der Ausbildung machte der Schrobenhausener den Meisterbrief, wurde Betriebswirt und reihte jede Menge Fortbildungen aneinander – vom Hydraulik- bis zum Rhetorikkurs. „Ich wollte mich weiterentwickeln“, sagt Braun. „Und ich bin dabei immer unterstützt worden.“ In den letzten 25 Jahren hat er als Ausbilder rund 1500 Vorstellungsgespräche geführt – auch deshalb blickt er positiv in die Zukunft: „Da sind sehr viele, tolle Leute dabei.“ Heutigen Lehrlingen rät er, immer zuverlässig zu sein und fair miteinander umzugehen. Und den Horizont zu erweitern. Das gilt auch für ihn selbst: „Einrosten kommt für mich nicht infrage.“

Drei Tage vor seinem Abschied in die Rente schickte er eine Rundmail an die Mitarbeiter und bedankte sich für 50 gemeinsame Jahre. Die Antworten seiner Kollegen rühren ihn noch heute zu Tränen.  tsr

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