Weißenhorn – „Am Anfang wollte ich gar nicht hingehen“, gesteht Sabine Noster. Jetzt steht sie seit 40 Jahren in der Metzgerei in Weißenhorn im Kreis Neu-Ulm hinter der Theke: „Unglaublich, so alt fühle ich mich noch gar nicht!“ Ursprünglich hatte sie Erzieherin werden wollen, doch dann funkte die Großmutter dazwischen. Der gehörte eine Bäckerei mit Tante-Emma-Laden, schon als Zwölfjährige verkaufte Noster nach der Schule Semmeln. Offensichtlich mit Talent: „Meine Oma hat mich bei der Metzgerei Kühle als Lehrling angemeldet – über meinen Kopf hinweg“, sagt sie und lacht. „Die ersten 14 Tage waren heftig!“ Anfangs wurde noch direkt in der Metzgerei geschlachtet. „Aber ich hatte zum Glück nette Kolleginnen.“ Daraus sind über die Jahre Freundschaften entstanden.
In der Metzgerei arbeiten alle Hand in Hand: „Man muss belastbar sein“, sagt die 55-Jährige. Es geht eben nicht nur ums Verkaufen, jeder Tag ist anders: Fleisch vakuumieren und lagern, sich um die Suppeneinlagen kümmern, Produkte für die Wochenmärkte vorbereiten, der Beruf ist vielfältig. Ab acht Uhr morgens sortiert Noster die Kundenbestellungen und achtet darauf, dass die Theke schön eingeräumt ist: „Darauf lege ich viel Wert.“ Für die Kühles gehört Noster längst zur Familie, zum Jubiläum gab es einen Blumenstrauß. Was ist das Wichtigste an ihrem Job? „Freundlichkeit“, sagt sie. „Und dass man die Arbeit gerne macht.“ tsr