Dachau – Nach einer mehr als dreijährigen Sanierung ist das Internationale Mahnmal der KZ-Gedenkstätte Dachau am Dienstag mit einer Festveranstaltung wieder eingeweiht worden. Karl Freller, Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, verwies in seiner Rede auf die enorme moralische Strahlkraft des Werkes mit der Bronzeskulptur „Menschen im Stacheldraht“: „Dieses Mahnmal wird gebraucht – heute vielleicht mehr denn je zuvor“.
Das Werk des jugoslawischen Künstlers Nandor Glid (1924-1997) war 1968 auf dem Lagergelände installiert worden. Glid stammte aus Nordserbien, er war selbst als Jude Gefangener eines Lagers im ungarischen Szeged, später Partisan. Sein Bruder kam in das KZ-Außenlager Kaufering. Nach dem Krieg war er Kunstprofessor in Belgrad.
Das in der Bronzeskulptur verdichtete Leid biete dem Betrachter auch heute noch einen unmittelbaren emotionalen Zugang, sagte Freller. Nicht umsonst stehe das gleiche Mahnmal, nur in etwas kleinerem Format, auch in der Gedenkstätte Yad Vashem in Israel.
Im Jahr 2019 wurden an einer der oberen Figuren des monumentalen Bronzedenkmals ein großer Riss sowie weitere Schäden entdeckt. Von März 2019 bis August 2022 wurde die Skulptur von einer Metallrestaurierungsfirma saniert. dw/epd