München – Fridays for Future ruft den nächsten Klimastreik aus: Am Freitag, 11. November, wollen die Schüler und Jugendlichen ab 12 Uhr wieder durch München ziehen. Start ist am Königsplatz, der Demozug soll über die Staatskanzlei bis zum Max-Monument in der Maximilianstraße führen. Mit bis zu 2000 Teilnehmern werde gerechnet, sagte Julian Fürholzer von der Jugendorganisation des Bund Naturschutz.
Klebeaktionen seien nicht geplant, erklärt FFF-Aktivistin Franziska Wild. „Mir ist dazu nichts bekannt.“ Zwar erkläre sich Fridays for Future solidarisch mit den Aktivisten von „Last Generation“. „Wir haben aber eine andere Aktionsform gewählt.“ Zwei Wissenschaftler nutzten die Pressekonferenz, um eindringlich für einen raschen Umstieg auf erneuerbare Energien in Bayern zu werben. Leider werde „viel Beamtenkraft“ darauf verschwendet, die 10H-Regel für die Windkraft umzuschreiben, anstatt sie einfach abzuschaffen, sagte Michael Sterner, Professor für Energiespeicher an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg. Für den schnellen Umbau der bayerischen Energieversorgung warb der Physiker Michael Stöhr, wie Sterner Mitglied bei Scientist for Future. Er verwies auf eine Studie des Bund Naturschutz, nach der in Bayern 10 000 Windkraftanlagen notwendig seien – acht Mal mehr als heute. Für Stöhr ist es fast schon zu spät. Er ist Anhänger der Theorie der Kipppunkte – mit 50-prozentiger Wahrscheinlichkeit werde 2048 die globale Erwärmung 1,5 Grad plus überschritten haben. Kritik an den Klebeaktionen ließ Stöhr nicht gelten: „Klimawandel tötet“, das sei die Wahrheit.
Kritischer äußerte sich der Wissenschaftler Sterner zu den Klebeaktionen: Von der Aktion in Berlin, wo ein Rettungseinsatz blockiert wurde, „distanziere ich mich persönlich. Rettungswege müssen frei bleiben“. Und: „Ich selbst werde an solchen Klebeaktionen nie teilnehmen.“ Auch Scientist for Future werde sich hier nicht beteiligen. DIRK WALTER