Kochel – Ein breites Bündnis von 14 Naturschutz-Verbänden hat sich für die Übernahme des Walchensee-Kraftwerks durch den Freistaat ausgesprochen. Das 1924 erbaute Kraftwerk gehört derzeit dem Stromkonzern Uniper, die Konzession läuft aber zum 30. September 2030 aus. „Liegt die Energieversorgung in staatlicher Hand, hat der Staat Kontrolle über diese kritische Infrastruktur“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die unter anderem vom Bund Naturschutz, dem Landesbund für Vogelschutz, dem Alpenverein sowie Fischern und Kanuten unterzeichnet worden ist. Die Naturschützer erhoffen sich außerdem ökologische Verbesserungen für die Obere Isar zwischen Mittenwald und Sylvensteinspeicher. In dieser letzten verzweigten Wildfluss-Landschaft Deutschlands gebe es 200 Arten, die auf der roten Liste stehen. .
Es ist nicht der erste Vorstoß dieser Art. Die Freien Wähler, die Grünen und auch Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (FW) haben sich ebenso wie der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen für die Übernahme ausgesprochen. Es ist allerdings umstritten, ob eine Übernahme rechtlich möglich ist, wann Wasserrechte auslaufen und wie hoch die Entschädigung an Uniper ausfallen müsste. dw