Bei der Elektrifizierung hinterher

von Redaktion

Grüne kritisieren Dieselbetrieb bei Regionalzügen – Akkus als Alternative

München – Die Grünen im Landtag mahnen mehr Fortschritt bei der Elektrifizierung der Bahn an. „Es fehlt ein konkreter Fahrplan, wie wir von Diesel-Fahrzeugen wegkommen sollen“, kritisiert der Grünen-Abgeordnete Markus Büchler. Er hat in einer parlamentarischen Anfrage nachgehakt. Demnach ist es erklärtes Ziel des Freistaats, „den Dieselbetrieb im bayerischen SPNV bis 2040 zu beenden“, wie das Verkehrsministerium mitteilt.

Allerdings sind beileibe nicht alle Schienenstrecken von der „Bayerischen Elektromobilitäts-Strategie Schiene“ (BESS) erfasst. Bei vielen Strecken verweist der Freistaat auf Ankündigungen des Bundes, über den Bundesverkehrswegeplan eines Tages selbst für Fahrdraht überm Gleis zu sorgen – und setzt derweil lieber weiter auf Dieselzüge. So beinhaltet die jüngste Ausschreibung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft für den Linienstern Mühldorf (mit Strecken etwa nach Freilassing, Landshut und Simbach) weiter den Betrieb von Dieselzügen. Nur ein einziger Wasserstoff-Hybrid-Zug soll auf der Strecke Mühldorf-Burghausen getestet werden, ein weiterer ab 2023/24 auf Strecken von Augsburg Richtung Weilheim/Peißenberg. „Das reicht nicht“, sagt Büchler. Er verweist auf Baden-Württemberg, wo die Elektrifizierung auch mit Landesmitteln vorangetrieben werde. Außerdem plane Bayern keinen Einsatz von Akkuzügen, obwohl diese in anderen Bundesländern schon „in ganzen Serien“ angeschafft würden. Akkuzüge bieten sich auf längeren, ebenen Abschnitten ohne Fahrdraht an – allerdings müssten dafür wohl Elektroinseln installiert werden, um die Fahrzeuge immer wieder aufladen zu können, vermutet Büchler. Er drängt darauf, dass auch Bayern hier einsteigt.

Erwähnt in der BESS werden auch die Oberland-Strecken. Hier läuft schon länger eine Machbarkeitsstudie. Vor Ort gibt es mittlerweile Zweifel, ob nicht Wasserstoff-Züge die bessere und schnellere Lösung wären. DIRK WALTER

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