München – Ein Abstellplatz in Siegsdorf im Landkreis Traunstein. Unter einer Abdeckplane steht ein BMW, der vorne schwer beschädigt ist. Es handelt sich um den Dienstwagen von Bayerns CSU-Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (45).
Am Montagvormittag war die Politikerin unverschuldet zwischen Neukirchen und Siegsdorf in einen schweren Unfall verwickelt worden. Dabei wurde eine 58-Jährige schwer verletzt. Sie befindet sich laut Polizeipräsidium Oberbayern Süd in einem kritischen Zustand und liegt auf der Intensivstation. Kaniber und ihre Fahrerin (42) kamen ins Krankenhaus. Dort wird die Agrarministerin voraussichtlich einige Tage bleiben müssen. Das sagte gestern ein Ministeriumssprecher.
Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) sagte nach der Kabinettssitzung am Dienstag in München, Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und das gesamte Kabinett wünschten allen Unfallbeteiligten eine möglichst schnelle und vollständige Genesung. Solche Wünsche erreichten Kaniber und die anderen Beteiligten parteiübergreifend. Bundesagrarminister Cem Özdemir schrieb auf Twitter: „Wünsche meiner bayerischen Ministerkollegin Michaela Kaniber und allen am schlimmen Autounfall Beteiligten schnelle & gute Besserung. Der schwerverletzten Person ganz besonders viel Kraft!“
Am Unfalltag hatte sich auf der A 8 in Richtung München ein Stau gebildet, weil ein von der Fahrbahn abgekommener Lkw geborgen werden musste und die A 8 gesperrt war. Viele fuhren deswegen bei Neukirchen von der Autobahn auf die Kreisstraße ab, auch der Dienst-BMW von Kaniber, um dann später wieder auf die A 8 aufzufahren. Aber dazu kam es nicht.
Die Unfallursache war gestern weiter unklar. Nach ersten Erkenntnissen war eine 22-Jährige mit einem Audi auf der Kreisstraße auf die Gegenfahrbahn geraten, eine Suzuki-Fahrerin (58) wich aus und kollidierte mit dem Dienstfahrzeug der Politikerin.
Ein Gutachter untersuchte den Unfallort, die beteiligten Autos wurden abgeschleppt und sichergestellt. Es werde voraussichtlich ein paar Wochen dauern, bis das Unfallgutachten vorliege, sagte der Polizeisprecher. M. CHRISTANDL