Die Zusammenstellung der Langsamfahrstellen im bayerischen Bahnnetz ist eine ebenso lehrreiche wie erschreckende Lektüre. Man hätte ja gedacht, dass die Bahn ein halbes Jahr nach dem Zugunglück von Garmisch die Reparatur ihrer Infrastruktur zügig in Angriff nimmt. Doch offenbar ist das Schienennetz in einem nicht für möglich gehaltenen Ausmaß runtergefahren. Kaum ist eine Stelle geflickt, tritt woanders wieder ein Schaden auf.
In Bayern wurde die Bahn zugunsten einer autofixierten Verkehrspolitik lange missachtet, das dürfte hinlänglich bekannt sein. Damit muss Schluss sein. Eine Priorisierung der Verkehrspolitik zugunsten der Schiene ist notwendig – auch wenn der Straßenbauetat darunter leidet. Bayerns Verkehrsminister muss handeln – höchste Zeit, dass er von der DB Netz einen umfassenden Zustandsbericht über die Schäden am Gleis anfordert und die Öffentlichkeit über einen Sanieurngsplan informiert.
Dirk.Walter@ovb.net