Protest gegen Rallye-WM

von Redaktion

Grüne fordern Absage – Passauer Landrat sieht Vorteile

Passau – Profi-Motorsport in Niederbayern? Diese Vorstellung stößt nicht bei allen auf Begeisterung. Darum gibt es jetzt Protest gegen einen geplanten WM-Lauf.

Die Rallye-Weltmeisterschaft soll 2023 mit einem Lauf auch in Deutschland stattfinden. Für Ende Oktober hat der Automobil-Weltverband Fia ein Rennen im Länder-Dreieck Tschechien, Österreich und Deutschland vorgesehen, Zieleinlauf soll in Passau sein. Doch dort regt sich Widerstand. „Nicht zeitgemäß“, findet der Grünen-Politiker Eike Hallitzky die Pläne. Er hofft, das Event noch verhindern zu können.

Einen entsprechenden Dringlichkeitsantrag seiner Partei hatten allerdings die Juristen von Landrat Raimund Kneidinger verneint. „Die Mehrheit des Kreistages folgte lammfromm und ohne Nachfrage dessen Erklärung“, bedauert Hallitzky. Er spricht sogar von Jubel über die Rallye-WM im Landratsamt und im Rathaus – und der sei „in geradezu absurder Weise aus der Zeit gefallen“.

Ein solches Rennen widerspreche der Nachhaltigkeitsstrategie des Landkreises und dessen Vorbildfunktion. Außerdem drohten Lärm, Baumschäden und Straßensperrungen. Landrat und Kreistag sollten nach Ansicht der Grünen lieber für die Einsparung fossiler Energieträger werben anstatt für eine symbolträchtige Verschwendung wie bei einer Rallye.

Landrat Kneidinger (CSU) ist vom „nachhaltigen Ansatz dieses Konzepts“ überzeugt. Wie er darlegte, habe die ADAC-Drei-Städte-Rallye seit 1963 gezeigt, wie der Sport Grenzen überwinden könne. Mit diesem völkerverbindenden Drei-Länder-Ansatz könne dies in der Region „sogar im Rahmen eines Rallye-Weltmeisterschaftslaufes“ gezeigt werden. Motorsport sei auch Ideengeber und Antrieb für Innovationen, es kämen neue Antriebsformen zum Einsatz,und es würden Erfahrungen gesammelt, was die Praxistauglichkeit neuer Techniken angehe. Außerdem habe Rallye-Sport im Landkreis Passau eine lange Tradition.  lby

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