Luanda/München – Mit nur einem laufenden Triebwerk ist ein Airbus der Lufthansa außerplanmäßig in Angolas Hauptstadt Luanda gelandet. Zuvor hatte der Pilot das andere Triebwerk der A350-900 abgeschaltet, weil Unregelmäßigkeiten angezeigt worden waren, wie das Unternehmen berichtete. Der Zwischenfall hatte sich bereits am Samstag auf Flug LH575 von Kapstadt nach München ereignet, bei dem 271 Passagiere an Bord waren.
Ein Sprecher wies Berichte angolanischer Medien zurück, dass das Triebwerk gebrannt habe. Aktuell sei ein Techniker-Team nach Luanda unterwegs, um das Flugzeug zu überprüfen. Die Sicherheit an Bord sei zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt gewesen. Die Passagiere seien sämtlich umgebucht oder in Hotels untergebracht worden. Das Flugzeug ist mit fünf Jahren vergleichsweise jung.
Weniger schön fallen indes Berichte der Passagiere aus, die der „Stern“ online veröffentlichte. Demnach seien die Fluggäste erst nach Stunden des Wartens aus dem Flugzeug gelassen worden. Das angolanische Militär habe alle Pässe „vorsorglich einkassiert“, weil es keine Einreise- und keine Corona-Dokumente gab für den unplanmäßigen Zwischenstopp. Es habe „chaotische Zustände“ gegeben. Die Lufthansa habe die Weiterreise zwar organisiert, aber laut ntv teils Flüge genannt, die erst am 7. oder sogar am 12. Dezember gehen. Unter den 271 Passagieren waren laut den Schilderungen zahlreiche Touristen aus Deutschland sowie einige Familien. mm/dpa