Manching – Der Manchinger Goldraub ist um ein bizarres Detail reicher: Es gibt keine Bilder von den Überwachungskameras des Museums. Der Grund: Das Betriebssystem war abgelaufen. Auch bei der Alarmanlage gab es eine schwer Panne.
Am 22. November hatten Einbrecher aus dem Kelten- und Römermuseum einen 2100 Jahre Goldmünzenschatz im Wert von 1,5 Millionen Euro gestohlen. Bei der Fahndung nach den Einbrechern wären die Aufnahmen der Überwachungskameras des Museums wertvoll gewesen, doch nach über zwei Wochen steht jetzt fest: „Es sind keine Bilder vom Tattag auf den sichergestellten Festplatten vorhanden“, sagte gestern ein Sprecher des Landeskriminalamts. Das eigene Labor sowie eine beauftragte IT-Firma konnten keine Fotos vom Kameraserver des Museums öffnen – nicht weil sie gelöscht wurden, sondern weil sie nie vorhanden waren. Das LKA hatte bereits mitgeteilt, dass das Kamerasystem „völlig veraltet“ ist, der Hersteller der Software betreut das System schon lange nicht mehr.
Auch bei der Alarmanlage gab es eine schwerwiegende Panne: Zwar hatten die Diebe die Telefonleitungen in einem Schalthäuschen sabotiert, allerdings gab es eine Reserve-Schaltung, auch die war durch den Ausfall des Telefonnetzes lahmgelegt. Es hätte bei der vom Museum beauftragten Sicherheitsfirma einen Ausfall-Alarm geben müssen. Das LKA prüft nun, warum das nicht passiert ist – und hofft auf Ermittlungserfolge aufgrund zweier Brecheisen und eines Elektro-Leitungsmessgeräts, das Taucher in einem Weiher an der A 9 entdeckt hatten. Die Gegenstände werden derzeit auf DNA-Spuren und Fingerabdrücke untersucht. Für Hinweise auf die Täter wurde eine Belohnung von 20 000 Euro ausgelobt. we