München – Nach der Blockadeaktion auf dem Flughafen München bleiben sechs der sieben beteiligten Klimaaktivisten für eine Woche in Polizeigewahrsam. Wegen Wiederholungsgefahr ordnete das Amtsgericht Erding Gewahrsam in einer Justizvollzugsanstalt bis zum 17. Dezember an, wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord mitteilte. Bei einem weiteren Tatverdächtigen werde das noch geprüft. Gegen die Teilnehmer an der Aktion werde wegen versuchten gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr, Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch und zum Teil wegen Nötigung ermittelt. Die sieben Männer und Frauen im Alter von 19 bis 60 Jahren hätten auch an Straßen- und Autobahnaktionen in München und anderen Städten teilgenommen, sagte der Sprecher der „Letzten Generation“. Und: „Es sind weitere Aktionen geplant.“ Die Aktivisten stammen aus Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein, teilte die Polizei mit.
Ein 80-jähriger Notfallpatient, dessen Maschine wegen der Blockade verspätet landete, sei nicht mehr in stationärer Behandlung, teilte die Polizei mit. Zugleich stellen sich Fragen, wie die Aktivisten den Flughafenzaun überwinden konnten. Die Polizei stellte Bolzenschneider sicher, mit denen der Zaun aufgeschnitten worden war. Am Frankfurter Flughafen gibt es an der vierten Bahn elektronisch gesicherte Zäune – in den Zaunröhren liegen 12-Volt-Drähte, die auf Alarm schalten, wenn zum Beispiel eine Masche durchgeschnitten wird, berichtete das Fachblatt „Metallbau“ schon vor Jahren. Angeblich hat der Flughafen München 2020 einen sogenannten Detektionszaun testweise aufgestellt, dann aber darauf verzichtet, den 35 Kilometer langen Flughafenzaun so umzurüsten. Der Flughafen nimmt dazu nicht präzise Stellung – zu Sicherheitsfragen gebe es keine Auskunft, hieß es. dw