Während sie den Mürbeteig knetete, sinnierte Klara gestern: „Warum essen wir überhaupt Plätzchen zu Weihnachten? Kuchen wäre doch viel weniger Arbeit!“ Ich stimmte ihr zu. Plätzchen zu backen, macht Mühe. „Platz kommt vom lateinischen Placenta“, erklärte Agnes, „das heißt auf Deutsch Kuchen.“
Im Mittelalter waren die Deutschen schon sehr katholisch, gerade hier in Bayern, erklärte die Ente. „Ab der frühen Neuzeit, die mit dem Ende vom Mittelalter beginnt, gab es in Nürnberg und München an den Weihnachtstagen bereits erste Märkte um die Kirchen herum. Besonders bekannt ist der Nürnberger Christkindlesmarkt – und das bis heute. Ich war schon mal dort und fand er herrlich. Früher verkauften dort die Lebzelter ihren Lebkuchen, so nannte man auf Lebkuchen spezialisierte Bäcker. Und weil zu Weihnachten Besonders viel Geld im Umlauf war, konnten die Untergebenen der feinen Herrschaften sich auch mal etwas besonderes leisten. So bekamen Mägde und Knechte oftmals kleine Geldgeschenke. „Gebäck kauften aber auch die Zunftmeister, die hängten dann auf den Zusammenkünften der Zunft die Plätzchen an die Bäume, damit die Kinder sie später stibitzen konnten.“ Eure Paula