Archäologen entdecken 3000 Jahre alten Brunnen – gefüllt mit Schätzen
Archäologen sind bei Grabungen auf dem Gelände eines künftigen Briefverteilzentrums auf einen Brunnen aus der Bronzezeit gestoßen. Der Inhalt des mehr als 3000 Jahre alten Fundes lasse darauf schließen, dass dieser rituellen Zwecken gedient haben dürfte, teilte das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege am Dienstag mit. Der in Germering im Landkreis Fürstenfeldbruck entdeckte und gut erhaltene Brunnen sei einst fünf Meter tief gewesen. Darin hätten sich 26 Gewandnadeln aus Bronze sowie mehr als 70 Tongefäße befunden. Die gute Qualität der Gegenstände lasse darauf schließen, dass diese nicht hingeworfen, sondern wohl während kultischer Rituale unversehrt hinabgelassen worden seien. Bei der Keramik handelte es sich nicht um Alltagsgeschirr, sondern um fein gearbeitete, verzierte Schalen, Tassen und Töpfe, wie sie die Menschen in der mittleren Bronzezeit (1800-1200 v. Chr.) zum Beispiel als Grabbeigaben genutzt hätten. „Noch heute haben Brunnen für viele Menschen etwas Magisches. Sie werfen Münzen hinein, in der Hoffnung, dass ihre Wünsche erfüllt werden“, sagte Generalkonservator Mathias Pfeil, Leiter des Landesamtes für Denkmalpflege. Welche Motive die Menschen vor 3000 Jahren bewogen hätten, Schmuck und andere wertvolle Gaben darzubringen, sei heute nicht mehr nachzuvollziehen. „Naheliegend wäre, dass sie als Opfer für eine gute Ernte gedacht waren.“ Guckenbiehl/BLFD