Seit Mitte November ohne Heizung

von Redaktion

Niedriger Grundwasserstand: Wärmepumpe versagt

Neubiberg – Der sinkende Grundwasserpegel erweist sich für das Ehepaar Leen De Geest und Peter Gorcia als echtes Problem: Die Grundwasserwärmepumpe, mit der sie seit 20 Jahren ihr Haus in Neubiberg (Kreis München) beheizen, ist seit 12. November ausgefallen. Die Folge: Die Heizung geht nicht – und Warmwasser gibt es auch nicht.

Das Ehepaar muss improvisieren: Das Wohnzimmer wurde mit einem Thermovorhang abgedichtet, zwei Radiatoren sorgen zusätzlich für Wärme, damit es wenigstens 17 bis 19 Grad wird. Sie sind allerdings echte Stromfresser – aber was bleibt dem Ehepaar übrig? In den übrigen Zimmern, sagt Leen De Geest, steigt die Temperatur ohnehin derzeit nicht über 11 Grad.

An der alten Wärmepumpe lag es nicht, dass die Heizung nun streikt. Grund ist vielmehr der sinkende Grundwasserstand. Ein von dem Ehepaar geholtes Unternehmen hat das bei einer Kontrolle eindeutig festgestellt. Auch der Niedrigwasser-Informationsdienst des Bayerischen Landesamts für Umwelt zeigt für den Raum Unterbiberg seit Monaten ständig sinkende Pegelstände an. Einen neuen Niedrigstwert gab es zuletzt am 22. Dezember.

Von Behörden und Ämtern kann das Paar keine Hilfe erwarten. „Das Landratsamt hat keine Handlungsoptionen“, hieß es von Seiten der Kreisbehörde. Und die Gemeinde Neubiberg verwies die beiden Eheleute gar an die „neu eingerichteten Wärmestuben“ im Seniorenzentrum sowie in der Gemeindebibliothek. Hier könnten sich ältere Menschen treffen „und bei einer heißen Tasse Tee oder Kaffee aufwärmen“, hieß es. „Irgendwie schaffen wir es schon, damit zu leben, wir sind weltreiseerprobte Boomer“, sagt indes Leen De Geest.

Geplant ist der Einbau einer neuen Heizung mit Luftwärmepumpe. Problem: Lieferbar ist sie wohl erst im nächsten Herbst. VOLKER CAMEHN

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