Geburtshelfer per Telefon

von Redaktion

Schwangere wählt Notruf – und bringt Kind allein zur Welt

Augsburg – In der Integrierten Leitstelle in Augsburg gehen täglich viele Notrufe ein – in der Nacht auf Dienstag war darunter aber ein nicht alltäglicher. Eine hochschwangere Frau hatte den Notruf gewählt, weil bei ihr die Wehen eingesetzt hatten und bereits in sehr kleinen Abständen kamen. Der Disponent, den sie am Telefon hatte, war nicht nur Notfallsanitäter, sondern auch selbst Vater. „Er hat ihr mit großer Ruhe geholfen, das Baby auf die Welt zu bringen“, berichtet Friedhelm Bechtel, Sprecher der Berufsfeuerwehr Augsburg. Er selbst saß daneben und konnte das Gespräch mithören. Während die Kollegen parallel den Rettungsdienst zu der Frau schickten und auch die Feuerwehr alarmierten, damit sie notfalls die Tür öffnen kann, gab der Disponent der werdenden Mutter wertvolle Anweisungen. „Er bat sie, sich auf den Boden zu legen, damit der Säugling nicht fällt.“

Der Frau gelang es zwischen zwei sehr kurzen Wehen noch, die Haustür zu öffnen. Direkt nachdem die Einsatzkräfte eintrafen, war das kleine Mädchen bereits auf der Welt. „Mein Kollege hörte durchs Telefon das Baby schreien“, berichtet Bechtel – das erlösende Signal, dass alles gut gegangen war. „Er gratulierte ihr noch zu ihrer Tochter“, berichtet Bechtel. Das kleine Mädchen wurde vom Notarzt untersucht, Mutter und Tochter waren gesund und wurden in ein Krankenhaus gebracht. Nicht nur die Ruhe seines Kollegen hat Bechtel beeindruckt – sondern auch die Mutter. „Es ist wirklich eine starke Leistung, ein Kind allein auf die Welt zu bringen.“  kwo

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