So schaut Bayern im Jahr 2041 aus

von Redaktion

Statistiker prognostizieren Wachstum der Einwohnerzahl und deutlich ältere Menschen

Fürth – Es ist kein Blick in die Glaskugel. Das Landesamt für Statistik in Fürth wertet jedes Jahr Daten und Wahrscheinlichkeiten aus – und prognostiziert damit ein Bayern, so wie es in 20 Jahren aussehen würde. Die aktuelle Bevölkerungsvorausberechnung haben die Statistiker aus Franken gestern vorgestellt.

Bayern wird weiterhin wachsen

Bis zum Jahr 2041 werden rund 13,89 Millionen Menschen im Freistaat leben. In den nächsten Jahren nimmt die Bevölkerung um 714 000 Menschen zu. Aktuell treibt der Zuzug von ukrainischen Geflüchteten die Zahl am meisten in die Höhe. Mit einem Zuwachs um 180 000 Menschen zum Ende des Jahres 2022 fällt daher die Vorausberechnung gleich im ersten Jahr am höchsten aus. Die Wanderungsbewegungen durch den Krieg könnten sich noch bis ins Jahr 2026 auf die Einwohnerzahl im Freistaat auswirken.

Es gibt regionale Unterschiede

Durch Wanderungsbewegungen gewinnen laut den Statistikern bis 2041 unter dem Strich alle 96 Landkreise und kreisfreien Städte in Bayern Einwohner hinzu. Dennoch zeigen sich Unterschiede: Größere Städte und angrenzende Landkreise können mit Wachstum rechnen. In manch ländlichen Gebieten gibt es aber stagnierende oder rückläufige Bevölkerungszahlen. Zuwächse dürfte es etwa weiter in der Metropolregion München geben. In Kreisen wie Kronach und Hof ist das nicht der Fall.

Die Bayern werden immer älter

Bis 2041 wird Bayerns Bevölkerung nicht nur wachsen, sondern auch älter werden. Um 1,3 Prozent steigt das Durchschnittsalter in den nächsten zwanzig Jahren auf 45,4 Jahre (heute: 44,1 Jahre). Die Zahl der über 65-Jährigen dürfte um 753 000 auf 3,51 Millionen Menschen anwachsen – um rund 27 Prozent. Im Gegenzug soll sich die Altersgruppe der zwischen 20- und 64-Jährigen um 205 000 auf 7,77 Millionen Menschen verkleinern. Der Zahl der unter 20-Jährigen steigt nur leicht um 166 000 Personen. Damit kämen 2041 auf 100 Menschen im berufstätigen Alter 45 Ruheständler. Zum Vergleich: 2021 lag das Verhältnis noch bei 35 zu 100.

Oberbayern wächst am zweitstärksten

Oberbayern ist der Regierungsbezirk, in dem die Bevölkerungszahl bis 2041 um 7,7 Prozent am zweitstärksten ansteigen dürfte (Schwaben: 8,6 Prozent). Überdurchschnittlich hoch fällt das Wachstum in Pfaffenhofen an der Ilm (+12,4 Prozent), Dachau (+11,5 Prozent) und Ebersberg (+12,2 Prozent) aus. Mit 3,6 Prozent Wachstum wird Garmisch-Partenkirchen die geringste Bevölkerungszunahme aufweisen.

Bereits 2021 war Oberbayern mit über 4,73 Millionen Einwohnern der bevölkerungsmäßig größte Bezirk. Laut Vorausberechnung wird sich die Zahl bis 2041 um 364 000 auf 5,09 Millionen Einwohner erhöhen. In der Landeshauptstadt leben dann 1,60 Millionen Menschen (+7,3 Prozent).

München liegt unter Altersdurchschnitt

Wahrend das Durchschnittsalter Oberbayerns bis 2041 um etwa ein Jahr auf 44,3 Jahre ansteigen wird, liegt die Stadt München trotz eines Geburtenüberschusses im Jahr 2021 deutlich darunter – beim bayernweit niedrigsten Durchschnittsalter von 42,1 Jahren. Das höchste Durchschnittsalter in Oberbayern wird 2041 mit 47,2 Jahren (+0,5 Jahre) Garmisch-Partenkirchen aufweisen.  sco

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