Als Cäcilia Krapf Hefeteig durch die Backstube warf – eine kleine Gebäck-Geschichte

von Redaktion

Woher kommen die Krapfen? Eine Antwort findet man im alten Rom. Cato der Ältere erwähnt sie in seinem Buch „De agri cultura“ (Über den Ackerbau) – und zwar schon etwa 150 vor Christus. Darin ist die Rede von „Globuli“, also Bällchen oder Kügelchen. Man aß die antiken Vorläufer unserer Krapfen schon damals als süßes Hauptgericht oder Nachspeise. Später, im Mittelalter, gab es ein Gebäck namens „chrapun“, was so viel wie Haken bedeutet. Die mittelalterlichen Krapfen hatten nämlich eine nach oben gebogene Form. Es gibt aber noch eine Legende zur Entstehung der Krapfen und die ist so schön, dass man Cato mit seinen Globuli fast vergessen möchte. In Wien soll einst eine begnadete Bäckerin gelebt haben. Name: Cäcilia Krapf. Sie soll sich so über ihren Mann geärgert haben – in anderen Varianten der Geschichte über den faulen Lehrling –, dass sie ein Stück Hefeteig quer durch die Backstube warf. Es landete in einem Topf mit heißem Fett und der Krapfen war geboren. Wann sich diese herrliche Szene ereignet hat, ist ungewiss. Genauso wie ihr Wahrheitsgehalt. Beim Wiener Kongress 1815 wurden jedenfalls angeblich zehn Millionen Krapfen gegessen. Heute sind Krapfen oder ihre Verwandten weltweit beliebt, sie haben nur andere Namen. In den USA heißen sie Donuts, in Portugal Malasadas, in Polen Paczki, in Israel Sufganijot – und außerhalb Bayerns, etwa in Berlin, Pfannkuchen.  caz

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