VON CLAUDIA MÖLLERS
Die Grüne Woche wird immer grüner: Die Debatten über Umwelt- und Naturschutz, nachhaltiges Wirtschaften, Tierwohl und gesunde Ernährung drehen sich immer schneller – und über allem liegen wie drohende Gewitterwolken die Folgen des Klimawandels. Die bayerischen Bäuerinnen und Bauern können und wollen sich dem nicht entziehen. Sie führen längst die Diskussionen auch in den eigenen Reihen. Denn es geht schließlich auch um die Frage: Wie stellen sie sich für die Zukunft auf?
Gerade der Nachwuchs muss sich überlegen, ob er auf Tierhaltung oder Pflanzenbau setzt – und unter welchen Bedingungen die jungen Landwirte die Produktion betreiben können. Der grüne Bundesagrarminister Cem Özdemir hat klargemacht, dass er die Tierhaltung in Deutschland deutlich reduzieren will. Bei den Schweinehaltern sieht man bereits die Folgen: Von 18 800 schweinehaltenden Betrieben haben im vergangenen Jahr schon 1900 aufgegeben. Um eine gesunde Mischung aus pflanzlichen und tierischen Produkten zu bekommen, ist Regionalität unverzichtbar. Eine Kreislaufwirtschaft, bei der Ackerbau, Grünland und Tierhaltung zusammenspielen, ist nachhaltig. Zudem können die Landwirte auch noch ihren Beitrag zur Energieversorgung leisten. Und hier kommt der Verbraucher ins Spiel: Wer zu regionalen Produkten – ob bei Gemüse, Milchprodukten oder Fleisch – greift, der handelt „grün“ im besten Sinne. Auch wenn der Preis für die Produkte in Folge des Ukrainekriegs schmerzlich gestiegen ist: Regionale Lebensmittel zu kaufen ist eine Investition in die Zukunft und dank kurzer Transportwege in den Klimaschutz.
Claudia.Moellers@ovb.net