Eklat im Prozess um einen mutmaßlichen Dreifachmord in Starnberg: Weil die Anwälte eines der Angeklagten kurzfristig nicht zu der Vernehmung einer Zeugin erschienen, verzögert sich das Verfahren noch weiter, wie ein Sprecher des Landgerichts München II am Freitag bestätigte. Richterin Regina Holstein hatte zuvor eine Fortsetzung der Verhandlung für den ungewöhnlich späten Donnerstagabend angesetzt. Gehört werden sollte eine von der Verteidigung beauftragte Gutachterin. Nur rund eine Viertelstunde vor Verhandlungsbeginn aber sagten die drei Verteidiger des wegen Beihilfe zum Mord Mitangeklagten aus unterschiedlichen Gründen ab und ließen den Termin damit platzen.
Das Verfahren um den Mord an einer Familie in Starnberg läuft schon seit knapp anderthalb Jahren. Zuletzt hatte sich der Prozess wegen zahlreicher Beweisanträge der Verteidiger des Mitangeklagten immer weiter in die Länge gezogen. Eigentlich hätte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit ihrem Schlussplädoyer beginnen sollen. Wann das nun so weit sein könnte, war zunächst völlig unklar.