IN KÜRZE

Tandler offenbar im Gefängnis

von Redaktion

Spektakuläre Wende in einem der schmutzigen Masken-Deals in Bayern: Andrea Tandler, die Tochter des früheren CSU-Generalsekretärs Gerold Tandler, wurde offenbar in Untersuchungshaft genommen. Das berichtete die „Welt“; die Staatsanwaltschaft bestätigte mit abgekürzten Namen. Die Lobbyistin und ein weiterer Beschuldigter seien wegen „steuerrechtlicher Vorwürfe“ am Dienstag in U-Haft genommen worden, heißt es. Hintergrund ist die Affäre um den krass überteuerten Verkauf von Schutzmasken in der Anfangszeit der Corona-Krise. Tandler soll einen zweistelligen Millionenbetrag an Provisionen eingesteckt haben, weil sie die Geschäfte unter anderem über CSU-Kontakte und per Anschreiben an den damaligen CDU-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn vermittelte. Strafrechtlich ist da wohl – wie in mehreren CSU-Maskengeschäften – kaum eine Handhabe zu finden. Der steuerrechtliche Vorwurf könnte sich darauf beziehen, ob und wo Tandler ihre Provisionen versteuert hat. Hierzu gab es am Dienstagabend keine näheren Auskünfte der Justiz.

Vor dem Untersuchungsausschuss des Landtags hatte Tandler im Juli einen bizarren Auftritt absolviert. Maskiert und im Versuch, sich bis zur Unkenntlichkeit zu verhüllen, hatte sie den Weg in den Ausschuss angetreten und sich dort nur widerwillig über das Allernötigste geäußert. Zuvor hatte sie versucht, mit Krankmeldungen dem Auftritt ganz zu entgehen.  cd

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