München – Verspätungen und Zugausfälle gibt es bei der Münchner S-Bahn leider andauernd. Da ist der jüngste Wert fast keine Überraschung: Die Jahrespünktlichkeit der S-Bahn ist auf ein neues Tief gefallen: Nur 90,1 Prozent der Züge waren pünktlich, berichtet die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) auf Anfrage unserer Zeitung. Bisher lief es im Jahr 2003 am schlechtesten (siehe Grafik). Von Pünktlichkeitswerten der Vergangenheit – bis zu 96 Prozent – ist die S-Bahn aktuell weit entfernt.
Als einen Hauptgrund nennt Wolfgang Oeser, Pressesprecher der BEG, „Störungen von Anlagen der Leit- und Sicherungstechnik sowie Baumaßnahmen“ sowie Langsamfahrstellen. Letztere stiegen sogar „massiv“ an – eine Folge des Garmischer Zugunglücks. Damals hatte die Bahn etliche Langsamfahrstellen in Bereichen mit maroden Betonschwellen angeordnet. Die bröseligen Schwellen werden als Ursache des Unglücks vermutet.
Zumindest ein Quell des Übels wird in diesem Jahr beseitigt: Das alte, störanfällige Stellwerk am Ostbahnhof wird durch einen Neubau ersetzt. Die Inbetriebnahme ist für Mitte dieses Jahres geplant. „2023 wird es mit dem neuen Stellwerk spürbar besser werden“, hatte S-Bahn-chef Heiko Büttner im vergangenen Jahr in einem Interview mit unserer Zeitung versprochen. dw