MVV will Busse aufmöbeln

von Redaktion

Bequemere Sitze oder sogar Liegen? Jetzt werden Ideen gesammelt

München – Der MVV will seine Busflotte aufhübschen. Vor allem die Sitzschalen in den rund 900 Bussen, die im MVV-Gebiet fahren, sollen hochwertiger werden, kündigte MVV-Geschäftsführer Bernd Rosenbusch an. „Jeder Bus hat einen Innenraum so groß wie ein Wohnzimmer, da muss man was draus machen.“

Am Dienstag hatte Rosenbusch einen Termin mit dem Fahrzeughersteller MAN, der einen sogenannten Ideenbus entwickeln will. So etwas ähnliches gab es auch schon bei der Bahn. Denkbar sei vieles, so Rosenbusch, etwa Lounge-Bereiche oder gar Liegen in den Expressbussen, die im Umland längere Strecken zurücklegen. Wahrscheinlicher als solche verwegenen Ideen ist, dass schlicht die Haltestangen („hässliches Gelb“) erneuert und die Sitze, derzeit Plastikschalen, nach Möglichkeit bequemer werden. Auch die Innenbeleuchtung und der Bodenbelag stehen auf der Modernisierungsliste.

Bis zum Herbst soll das Konzept stehen und die Busse, die ja nicht dem MVV, sondern verschiedenen Busunternehmen gehören, nach und nach umgerüstet werden. Auch soll das neue MVV-Logo überall sichtbarer werden – sogar auf den U-Bahnen.

Mit Optimismus und etwas Ungeduld blickt der MVV dem Start des Deutschlandstickets entgegen. Man sei startklar, sagte Rosenbusch. Er geht davon aus, dass die MVV-Tarifstruktur überarbeitet werden muss, denn bei einem Fixpreis von 49 Euro monatlich für den gesamten MVV-Verbund kaufe niemand mehr die bisherigen teuren Monatsfahrkarten. Es bleibe jedoch beim Verkauf von Einzel-, Tages- und Wochenkarten. Derzeit verkauft der MVV im Jahr rund 138 Millionen dieser Tickets, nach Einführung des 49-Euro-Tickets dürfte der Anteil auf rund 90 Millionen Kaufvorgänge im Jahr schrumpfen.

Große Hoffnungen setzt Rosenbusch in das neue elektronische Ticket, das Smartphone-basiert nach Streckenkilometern abrechnet und in einem Großversuch getestet wird. Es „funktioniert technisch einwandfrei“ und soll bald in den Regelbetrieb gehen. Die Digitalisierung ist auch der Grund für die Abschaffung des bisherigen Fahrplanbuches. Senioren-Vertreter kritisieren dies, doch Rosenbusch verteidigt die Entscheidung: Zuletzt habe man noch 25 000 Stück gedruckt, aber nur noch 6000 verkauft. Es sei Ressourcenverschwendung. DIRK WALTER

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