München – Sie kamen aus allen Teilen des Freistaats nach München, um gemeinsam 140 Jahre Trachtenbewegung zu feiern. Heimatminister Albert Füracker hatte Bayerns Trachtler am Samstag in die Allerheiligen-Hofkirche in der Residenz eingeladen. „Kaum jemand hat so viel für das Bild der Heimat getan wie Sie“, betonte er. Die Vielfalt an unterschiedlichen Trachten beeindruckte ihn. „Jede für sich ist besonders.“ Tracht sei ein zeitloses und sehr stilvolles Gewand, das auch bei der jungen Generation sehr beliebt sei. Doch es sei mehr als nur Kleidung. „Tracht ist identitätsstiftend und Teil unserer bayerischen Heimat“, betonte Füracker.
Mit der Vermittlung und dem Erhalt von Mundart, Volkstänzen und Volksmusik sowie Traditionen und Werten decke die Trachtenbewegung ein breites kulturelles Spektrum ab. Die Trachtler seien Menschen, die stolz auf ihre Heimat seien und dies auch zeigen, so der Minister. Auch Trachtenverbandschef Günter Frey ist stolz darauf. „Heute gibt es kaum eine Großveranstaltung ohne Trachtler“, betonte er. Eine Tracht zu tragen, erzeuge Heimatgefühl, vielleicht sogar Nationalgefühl, gleichzeitig sei man weltoffen.
König Maximilian II. hatte 1853 mit dem Trachtenerlass den Weg für die heutige Trachtenbewegung geebnet. 30 Jahre später, 1883, wurde der erste Trachtenverein in Bayrischzell von Lehrer Josef Vogl gegründet. Es war der Beginn der organisierten Trachtenpflege. Inzwischen ist der Bayerische Trachtenverband mit rund 800 Vereinen in 22 Gauen und 165 000 Mitgliedern der größte Verband der organisierten Trachtenpflege. CARMEN ICK-DIETL