Karl Valentin lebt! Nein, natürlich nicht. Nicht mehr. Zumindest aber Teile seines Schaffens sind derzeit höchst lebendig – etwa auf der Bühne des Münchner Residenztheaters. Die Regisseurin Claudia Bauer hat zusammen mit dem Augsburger Autor Michel Decar die „Valentiniade. Sportliches Singspiel mit allen Mitteln“ geschaffen (nächste Vorstellungen am 17./18. Februar sowie am 9., 10., 14 März; Karten unter 089/21 85 19 40). Bauer suchte dafür nicht den schnellen Kalauer. Statt der nächstgelegenen Pointenausfahrt nimmt sie den Weg in die Tiefe von Leben und Werk. Dazu hat Decar Texte von Valentin und Karlstadt – darunter „Der Flug zum Mond“, „Der Bittsteller“, das herrliche „Klagelied einer Wirtshaussemmel“ und, natürlich, die „Orchesterprobe“ – sehr geschickt verwoben. Unbedingt sehenswert! Im Münchner Valentin-Karlstadt-Musäum (geöffnet täglich außer Mittwoch von 11 bis 18 Uhr) wird derweil in der neuen Sonderausstellung „Krautwurst & Weißwickel“ die Beziehung zwischen Valentin und dem Dada-Künstler Kurt Schwitters, der ebenfalls vor 75 Jahren gestorben ist, herzerfrischend kreativ von Augsburger Designstudenten untersucht. „Valentin pur“ bietet heute das Münchner Filmmuseum, das ab 19 Uhr zum Valentin-Abend lädt: mit dem Kurzfilm-Klassiker „Der Firmling“ und Erich Engels Komödie „Kirschen in Nachbars Garten“ mit Valentin und Karlstadt in den Hauptrollen. In der Kleinkunstbühne Weyhalla in Weyarn (Kreis Miesbach) hat der Heimatforscher Franz-Josef Rigo einen Karl-Valentin-Abend organisiert. Versprochen wird ein amüsanter Ausschnitt aus Leben und Werk (heute, Einlass 18 Uhr, Beginn 19 Uhr, Eintritt frei). leic