Ehrwald – Bei einem schweren Verkehrsunfall am Sonntagabend auf der Bundesstraße 187 bei Ehrwald wäre beinahe auch ein Zug der Werdenfelsbahn betroffen gewesen. Bei dem Frontalzusammenstoß wurden zwei junge Männer (20 und 22 Jahre) und ihre Beifahrer (17 und 21 Jahre) schwer verletzt. Alle vier stammen aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen.
Zu dem Unfall kam es, weil ein 20-jähriger Garmisch-Partenkirchner, der mit seinem BMW Richtung Ehrwald unterwegs war, gegen 20.30 Uhr kurz nach dem Grenzübergang Scharnitz auf die Gegenfahrbahn geraten war. Er kollidierte mit dem Polo eines 22-Jährigen, der ebenfalls in Garmisch-Partenkirchen wohnt. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der BMW gegen den Begrenzungszaun der Bahnlinie, die direkt neben der Bundesstraße verläuft, geschleudert. Der Wagen durchbrach die Absperrung und kam erst am Bahndamm zum Stehen. Just in diesem Augenblick näherte sich ein Zug der Werdenfelsbahn auf der eingleisigen Strecke dem Unfallort. Der Lokführer leitete sofort eine Notbremsung ein und konnte die Bahn rechtzeitig anhalten. Ein Großaufgebot an Rettungskräften half, die Verletzten zu bergen: Polizei, Rotes Kreuz mit Notarzt sowie die Feuerwehren aus Lermoos und Ehrwald. Auch zwei Rettungshubschrauber waren im Einsatz.
Mit schwerem hydraulischen Rettungsgerät wurden die Türen der beiden Autos herausgeschnitten, um die eingeklemmten Insassen zu befreien. Offenbar drängte die Zeit: Ein Fahrzeug soll bereits geraucht haben. „Wir hatten Angst, dass es anfängt zu brennen“, berichtet einer der Ersthelfer. Die B 187 musste für etwa zweieinhalb Stunden komplett gesperrt werden – ebenso die Bahnlinie. Die Verletzten wurden in Kliniken der Umgebung gebracht. as/db