Max Thome liebt die Berge. „Schon als kleiner Bub habe ich die meiste Zeit mit meinen Eltern in den Bergen verbracht. Im Sommer zum Wandern, im Winter zum Skifahren.“ Noch heute zieht es den 31-Jährigen aus Seebruck im Landkreis Traunstein in jeder freien Minute in die Berge. Jetzt hat er seine Leidenschaft zum Beruf gemacht: Max Thome ist einer von 15 Polizeibergführern, die in der vergangenen Woche von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ernannt wurden.
Hinter dem Polizisten liegen harte Wochen. Die Ausbildung zum Polizeibergführer ist anstrengend. „Ich hatte einiges zu lernen für die theoretische und praktische Prüfung.“ 20 Wochen, verteilt auf drei Jahre, werden die angehenden Bergrettungsführer auf ihren Einsatz vorbereitet. Dabei handelt es sich allesamt um Polizisten, die sich im Rahmen ihres Dienstes für die Zusatzausbildung entschieden haben. „Unsere Bergexperten sind unersetzliche Spezialisten für die Sicherheit im Alpinbereich“, erklärte Herrmann bei der Urkundenübergabe. „In enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Alpenverein und der Bergwacht sorgen die Polizeibergführer hochengagiert für mehr Sicherheit in den Bergen.“ Mittlerweile sind 50 Polizeibergführer im Alpenraum im Einsatz.
Wer als Polizeirettungsführer unterwegs ist, ist Experte für Bergunfälle. Die Aufgaben sind vielfältig. Die Beamten ermitteln Unfälle beim Bergwandern, Bergsteigen und Klettern sowie bei aktuellen Trendsportarten wie Canyoning oder Hochseilgärten. „Wir nehmen Bergunfälle auf und erforschen die Unfallursache“, sagt Thome. „Anschließend schreiben wir gutachterliche Stellungnahmen.“ Auch die Vermisstensuche und die Totenbergung im Gebirge gehören zum Aufgabenbereich der Bergretter. Im Alltag macht Max Thome als Gruppenleiter bei der Verkehrspolizei Traunstein seinen Dienst. Sobald ein Alarm bei ihm eingeht, rückt er als Rettungsbergführer aus.
Die Zahl der Unfälle in den Bergen nimmt stetig zu. Allein 2022 musste der Trupp zu fast 500 Einsätzen ausrücken. Bislang ist der Winter im Raum Chiemgau jedoch eher ruhig, sagt Thome. Auch deshalb, weil es so wenig Schnee gab. STEPHANIE EBNER