Zwei Brüder haben ihre Schwester ermordet und die Leiche in einem Rollkoffer per ICE von Berlin nach Bayern gebracht. Eineinhalb Jahre später hat das Landgericht Berlin sie nun zu lebenslanger Haft verurteilt. Es befand die 27 und 24 Jahre alten Afghanen des gemeinschaftlichen Mordes für schuldig.
Ihre 34-jährige Schwester hätten sie ermordet, weil die zweifache Mutter ihr Leben nach eigenen Vorstellungen führen und in einer neuen Beziehung leben wollte – was den Moralvorstellungen der afghanischen Familie nicht entsprach. „Dieses Recht, dieses Lebensrecht, haben sie ihr abgesprochen“, sagte der Vorsitzende Richter Thomas Groß nach 42 Verhandlungstagen.
Die Brüder hatten ihre Schwester am 13. Juli 2021 in Berlin in eine Falle gelockt und umgebracht. Drei Wochen später fanden Ermittler die Leiche der Frau in einem Erdloch nahe Holzkirchen im Kreis Neuburg-Schrobenhausen. Der ältere Bruder hatte im Prozess die Tötung zunächst gestanden, ihn aber als Unfall in einem Streit geschildert. Sein Bruder sei nicht beteiligt gewesen, so der 27-Jährige.