Waidhaus – Die bayerische Grenzpolizei hat im vergangenen Jahr mehr Fahndungstreffer erzielt, mehr Flüchtlinge und Migranten sowie Schleuser aufgegriffen und zudem mehr Drogen und Waffen sichergestellt als im Vorjahr. Die Anzahl der bearbeiteten Fälle stieg im Jahr 2022 auf insgesamt knapp 56 100. Das ist ein Plus von 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – und ein Rekordwert seit dem Bestehen der Grenzpolizei, wie das bayerische Innenministerium mitteilte. „Wir brauchen die bayerische Grenzpolizei mehr denn je“, bilanzierte deshalb Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Freitag an einer Schleierfahndungskontrollstelle in der Nähe von Waidhaus.
Die bayerische Grenzpolizei sichert gemeinsam mit der Bundespolizei rund 1000 Kilometer Grenze entlang des Freistaats. Ihre Einrichtung im Jahr 2018 war hoch umstritten. „Zigtausende Kriminelle gehen unseren Grenzfahndern jedes Jahr ins Netz“, betonte Herrmann und bekam dafür Zuspruch von Ministerpräsident Markus Söder (CSU). „Davon profitiert die Sicherheit nicht nur in Bayern, sondern in ganz Deutschland.“
Bei den Schleierfahndungskontrollen, den vorübergehenden Grenzkontrollen an der Landgrenze zu Österreich und den Grenzkontrollen an den bayerischen Flughäfen Nürnberg und Memmingen erzielten die bayerischen Grenzfahnder 2022 insgesamt fast 21 100 Fahndungstreffer (+17,8 Prozent zum Vorjahr). Außerdem stellten die 800 Beamten 3068 Fälle der unerlaubten Einreise fest, ein Zuwachs von 58 Prozent. Besonders an den Landesgrenzen wurden mehr Migranten aufgegriffen. Dort betrug das Plus im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 rund 88 Prozent. Die Zahl der entdeckten Schleusungen vervierfachte sich seither auf 188. Zudem deckten die Grenzpolizisten im vergangenen Jahr gut 1100 Waffen- und Sprengstoffdelikte auf und stellten 414 Kilogramm Drogen sicher. dpa