Feuer und Eis im Freistaat

von Redaktion

Funkenfeuer im Allgäu, Glätteunfälle nach Wintereinbruch

Immenstadt/München – In zahlreichen Orten im Allgäu haben am Wochenende die Menschen mit großen Feuern symbolisch den Winter vertrieben. Die traditionellen Funkenfeuer sind außer in Bayern auch in Baden-Württemberg in der Bodenseeregion weit verbreitet. Gefeiert wird der Brauch vor allem im schwäbisch-alemannischen Raum.

Für das Flammenspektakel ist eine wochenlange Vorbereitung nötig. „Nach Dreikönig beginnen die jungen Leute in den Dörfern mit dem Sammeln alter Weihnachtsbäume und sonstigem Brennmaterial“, erklärt der Allgäuer Tourismusverband den Brauch. Am ersten Fastensonntag des Jahres werde dann üblicherweise das trockene Holz auf einer Wiese vor dem Dorf zu einem hohen Haufen geschichtet. „Oben auf den Stapel kommt die ,Funkenhex’, eine Strohpuppe.“ Allerdings sind die Funkenfeuer inzwischen nicht mehr auf nur einen Tag konzentriert. In etlichen Orten wurden die Feuer auch schon vorgezogen am Samstag entzündet.

Die jahrhundertelange Tradition ist inzwischen umstritten, weil sie Assoziationen mit den Hexenverbrennungen im 16. und 17. Jahrhundert hervorruft. Dem Bayerischen Rundfunk zufolge verzichtet ein Verein in Altusried im Oberallgäu deshalb auf eine „Funkenhexe“. Auch im Unterallgäu gibt es demnach ähnliche Überlegungen für das kommende Jahr.

Zeitgleich zu den Feuern sorgten Schnee und Eis für Glätteunfälle. Während viele glimpflich ausgingen, gab es auch Unfälle mit Schwerverletzten. Bei Schneeschauern und glatter Fahrbahn geriet im mittelfränkischen Lehrberg (Landkreis Ansbach) ein 22-Jähriger mit dem Auto ins Schleudern. Er stieß bei dem Unfall am Samstag frontal mit einem Auto zusammen. Der Fahrer, die 22-jährige Beifahrerin und der 19-jährige Fahrer des zweiten Autos wurden schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr besteht nach Angaben der Polizei nicht.

Einen weiteren Schwerverletzten gab es bei einem Unfall in Oberfranken bei Rehau (Landkreis Hof). Weil er am Samstag zu schnell unterwegs war, kam ein 36-Jähriger ins Rutschen und überschlug sich mit seinem Auto.

Eine 26-Jährige überschlug sich bei Feldafing (Landkreis Starnberg) ebenfalls mit dem Auto. Sie und ihr Beifahrer blieben bei dem Unfall in der Nacht auf Sonntag unverletzt.

Für die kommende Woche erwartet der Wetterdienst teilweise überfrierende Nässe. Im ganzen Freistaat liege die Temperatur in der Nacht deutlich unter null, sagte ein Sprecher am Sonntag. Auch tagsüber bleibe es kalt. Bis auf wenige Ausnahmen steigen die Temperaturen demnach nicht über fünf Grad.

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