Geldstrafe für dilettantischen Aufruf zum Putsch

von Redaktion

Freising – Ein Querdenker aus Freising hat im April 2021 den Staatsschutz auf Trab gehalten. Auf Facebook setzte der 59-jährige Agrartechniker einen Post ab, in dem er angeblich zum Militärputsch aufrief. Gestern wurde ihm vor dem Landgericht München I der Prozess gemacht. Er kam glimpflich davon und kassierte wegen verfassungsfeindlicher Einwirkung auf die Bundeswehr eine Geldstrafe über 3000 Euro (50 Tagessätze).

In einer damals frei zugänglichen Gruppe, der vorwiegend aktive und ehemalige Soldaten oder Panzergrenadiere der Bundeswehr angehörten, hatte der Mann sein wirres Ansinnen vorgetragen. Übersät mit Schreibfehlern schrieb er unter anderem „… Ich bitte Sie und Kollegen des Militärs dringend um die militärisch geordnete planmäßige, übergangsmäßige Übernahme und Verwaltung des Landes…“ Kaum einer der Angesprochenen sah sein Geschreibsel, es wurde nicht ein einziges Mal geteilt, doch ein User ging zur Polizei und erstattete Anzeige. Als die Beamten den 59-Jährigen zur Rede stellten, räumte er sofort den Vorwurf ein. Der Vorgang landete bei der Generalstaatsanwaltschaft und wurde deshalb auch in München verhandelt.

Der Verteidiger begründete das Handeln seines Mandanten mit psychischen Folgen durch die Pandemie-Einschränkungen. Im Übrigen hätte jeder Soldat sofort den dilettantischen Text durchschaut. ANGELA WALSER

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