Immer neue Kostenschätzungen zur 2. Stammstrecke

von Redaktion

München – Sieben Milliarden, acht oder gar 14? Wer bietet mehr? Bei den Kostenschätzungen zur 2. S-Bahn-Stammstrecke schießen jetzt die Spekulationen ins Kraut. Der CSU-Landtagsabgeordnete Jürgen Baumgärtner sagte dem BR, er rechne damit, dass das Bauprojekt am Ende 14 Milliarden Euro kosten könne. Er habe dazu einen Preissteigerungsindex bis zum Jahr der erwarteten Fertigstellung (2037) hoch gerechnet, sagte Baumgärtner. Der CSU-Politiker ist Vize-Vorsitzender des Untersuchungsausschusses, der die Hintergründe der Kostenexplosion und der jahrelangen Verzögerung bei der Stammstrecke unter die Lupe nimmt. Das bayerische Verkehrsministerium reagierte reserviert: „Eine solche Entwicklung ist nicht erkennbar“, erklärte ein Sprecher. „Niemand kann heute seriös sagen, wie sich die Baupreise über diese lange Zeit entwickeln werden.“

Erst am Freitag hatte unsere Zeitung berichtet, dass das bayerische Verkehrsministerium intern schon im November 2021 mit 8,5 Milliarden Euro gerechnet hatte. In dieser Summe waren damals Teuerung und ein Risikopuffer eingepreist. Öffentlich hatte Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) im Juni 2022 indes 7,2 Milliarden Euro genannt – eine Summe ohne künftige, natürlich schwer zu prognostizierende Teuerungsraten. Darauf weist auch das Ministerium noch mal hin: Bernreiter habe „stets betont, dass es sich dabei um Basiskosten Stand 2021 plus einen Risikopuffer von 1,5 Milliarden Euro handelt“. Planungsleistungen seien zu einem Großteil erbracht „und daher fix“. Laufende Bauaufträge könnten maximal über Preisgleitklauseln „angepasst“ werden. Zukünftige Ausschreibungsergebnisse aber seien Spekulation. „Eine mögliche Teuerungsrate kann niemand seriös vorhersagen.“  dw

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