Der Lieblingsort der Schilder-Diebe

von Redaktion

Tafeln in Asbach werden ständig gestohlen

Petershausen – Der Petershauser Ortsteil Asbach im Landkreis Dachau hat seit Langem ein Problem: Regelmäßig werden dort die Ortsschilder gestohlen. „Sie hängen nicht länger als einen Monat“, sagt Bürgermeister Marcel Fath. Zuletzt waren zwar zwei mutmaßliche Diebe ermittelt worden, die Verfahren gegen sie wurden jedoch eingestellt.

Das Ortsschild Asbach ist aufgrund seiner Namensgleichheit zu einem Weinbrand besonders beliebt. Insgesamt gibt es drei Ortsschilder, zwei fehlen immer, sagt Fath. „Die letzten Schilder waren sogar schon nach ein paar Tagen weg.“ Mit Arbeitszeit kostet ein neues Schild 300 Euro. „Wenn die Diebe den Mast mit der Flex kaputt machen, sind es 600 Euro.“ Die Gemeinde kaufe neue Schilder immer schon im halben Dutzend, erzählt der Bürgermeister. Denn wenn die Ortstafel fehlt, hat das auch rechtliche Konsequenzen. Innerorts gilt Tempo 50 – ab dem Ortsschild. Gibt es kein Ortsschild, gilt das Tempolimit ab geschlossener Bauweise.

Bürgermeister Fath geht nun einen neuen Weg. Neulich hat ihn eine Grundschulklasse besucht, die Geschichte mit den Schildern kam auf den Tisch. Als die Kinder hörten, wie viel ein Ortsschild kostet, sagten sie: „Das ist ja so teuer wie ein iPad.“ Fath schlug ihnen vor, Schilder zu gestalten – so sind bunte Asbach-Tafeln entstanden. Fath will sie hängen lassen, bis die Polizei ihn zwingt, sie abzunehmen. Das wird vermutlich bald der Fall sein. „Grundsätzlich ist es schön, wenn Kinder kreativ sind“, sagt ein Polizeisprecher. Aber für selbst gemalte Ortsschilder wäre eine Änderung der Straßenverkehrsordnung nötig. NIKOLA OBERMEIER

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