Ramsau – Gleich zweimal waren die Bergwachten im Berchtesgadener Land zuletzt bei Notfällen im Einsatz. Urlauber hatten am Ostermontag und Mittwoch die Schneeverhältnisse unterschätzt und waren am Hochkalter und im nördlichen Lattengebirge in Bergnot geraten.
Am Schönwetter-Ostermontag musste die Bergwacht Ramsau eine fünfköpfige Familie samt Baby vom Hochkalter retten. In rund 1250 Metern Höhe hatten sie im Schnee den Weg verloren und kamen nicht mehr weiter. Die Ehrenamtlichen konnten das Handy orten und Vater, Mutter und die drei Kinder im Alter von zehn Monaten, zwölf und 14 Jahren aus ihrer Lage befreien. Mithilfe der Bergwacht traute sich die Familie aus Nordrhein-Westfalen den seilgesicherten Abstieg zu. Die Bergwacht übernahm das Baby in einer Rucksack-Kraxe. Eine Rettung per Heli war im dichten Wald nicht möglich und der weitere Aufstieg war wegen der Schneeverhätnisse aufwendiger. Der Einsatz konnte nach drei Stunden beendet werden.
Am Mittwoch war dann die Reichenhaller Bergwacht am Hochschlegel gefordert. Ein Urlauber-Paar aus Sachsen verlor beim Wandern rund 100 Meter unterhalb des Gipfels den Steig. 14 Bergretter machten sich in zwei Gruppen zu Fuß auf die Suche, und brachten die Verstiegenen zurück ins Tal. JOSHUA EIBL