Aschaffenburg – Im Rausch erstach Fabio U. seine Lieblingsoma. Am Freitag begann in Aschaffenburg der Mordprozess gegen den 26-Jährigen. Nach dem Genuss von Marihuana und psychedelischen Pilzen schlich sich Fabio U. im September gegen 6.10 Uhr ins Schlafzimmer seiner Großmutter Helga U., bei der er lebte und die er pflegte. Laut Staatsanwaltschaft soll er mit erheblichem Kraftaufwand mit einem Messer auf ihren Kopf und Hals eingestochen haben. Als die Klinge abbrach, ergriff U. ein zweites Messer, schleifte die noch lebende Seniorin auf einem Teppich aus dem Haus in Krombach.
Im Prozess räumte U. die Vorwürfe ein. „Sie hat geschlafen, nach seiner Erinnerung wollte er ihr einen Gefallen tun, weil sie einen Sterbewunsch geäußert hat“, erklärte sein Verteidiger. Heute könne er sich sein Verhalten nicht mehr erklären. Seit der Tat befindet sich der junge Mann im Bezirkskrankenhaus, dort soll nach dem Willen des Staatsanwalts auch seine Sucht therapiert werden. Die getrockneten Pilze hatte der 26-Jährige in den Niederlanden bestellt und zusammen mit Schokopralinen konsumiert.
Helga U. war laut Staatsanwaltschaft völlig arglos, bettelte ihren Lieblingsenkel sogar an, nicht wie von ihm beabsichtigt nach Brasilien auszuwandern. „Ich bleibe, so lange du mich brauchst“, sagte er am Tag vor der Tat. Doch nachdem er seine Oma dreimal in den Hals und dreimal in die Stirn gestochen hatte, drohte Fabio U. den alarmierten Sanitätern: „Die kommt jetzt mit mir, sonst passiert euch das gleiche wie ihr.“ Danach floh er vom Tatort und murmelte bei seiner Festnahme: „Ich hab’s probiert, aber ich habe es verkackt.“
Helga U. starb einen Monat später an ihren schweren Verletzungen. In ihrer letzten Vernehmung sagte sie noch: „Der Fabio war’s.“