Geretsried – Auf einer Baustelle wurde am Montagvormittag eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Etwa 2000 Menschen in Geretsried im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen mussten ihre Wohnungen verlassen und konnten bis zum frühen Abend nicht zurück. Um die Privatbaustelle, auf der die Munition gefunden worden ist, wurde ein Sperrbereich mit einem 300-Meter-Radius eingerichtet. Die Evakuierung dauerte etwa dreieinhalb Stunden – sie ging also schneller vonstatten als bei den jüngsten Bombenfunden.
Für die meisten Anwohner war der Alarm keine neue Erfahrung. Sofia Braun lebt seit fast 20 Jahren im Stadtteil Gartenberg. „Ich wurde schon vier Mal evakuiert“, erinnerte sie sich, als sie im Wirtshaus Ratsstuben darauf wartete, zurück in ihre Wohnung zu dürfen. Bürgermeister Michael Müller war vor Ort. Er habe ausschließlich verständnisvolle Anwohner erlebt, sagte er. Ein aufsässiger Herr (67) wurde jedoch in Gewahrsam genommen. Er hatte sich geweigert, den Sperrbereich zu verlassen und „leistete Widerstand gegen die Einsatzkräfte“, erklärte der städtische Pressesprecher Thomas Loibl.
Die Sprengmeister konnten um 17.10 Uhr Entwarnung geben: Die Fliegerbombe mit einem Gewicht von 75 Kilogramm wurde entschärft. Einsatzkräfte von BRK, Feuerwehr, Polizei und THW waren bei dem Großalarm in Geretsried im Einsatz. Bürgermeister Müller dankte den Beteiligten für die gute Zusammenarbeit.
Immer wieder taucht Munition in Geretsried auf. Das hat einen Grund: Innerhalb von nur drei Minuten fielen in der Endphase des Zweiten Weltkriegs mehr als 2000 Bomben auf die Stadt. dst