Wolfratshausen/Ramerberg – Die S-Bahn-Pendler aus Wolfratshausen müssen derzeit viel Geduld haben. Weil der Bahndamm zwischen Icking und Wolfratshausen nach dem Dauerregen der vergangenen Tage instabil geworden ist, wurde am Dienstag das letzte Teilstück gesperrt. An einem Hang an der Schlederleite wurde eine sogenannte Schlammstelle lokalisiert.
Bereits seit Mitte Februar dürfen die Züge an dieser Stelle nur mit 30 km/h fahren. Offenbar hat sich jetzt aber das Problem verschärft, sodass – mit einigen Ausnahmen in der Nacht – überhaupt keine Züge mehr fahren können. „In den Tagesrandlagen fahren wir noch, in der Hauptverkehrszeit wenden wir in Icking“, sagte eine Bahn-Sprecherin. Pendler müssen auf Busse ausweichen. Der Ersatzverkehr funktioniere aber gut, berichten Betroffene. „Die Prognose ist, dass wir am Dienstag wieder wie gewohnt fahren“, sagt die Sprecherin der Bahn.
Langsamfahrstellen aufgrund instabiler Bahndämme sind bei der Bahn derzeit keine Seltenheit, sagt Norbert Moy vom Fahrgastverband Pro Bahn. Jüngst wurde der Abschnitt Fürstenfeldbruck-Buchenau (S4) saniert. An den Strecken Weilheim–Peißenberg und Garmisch-Partenkirchen–Mittenwald steht eine Sanierung noch an – im letzteren Fall wird die Sanierung einer maroden Stützmauer bis Dezember dauern.
Besonders gravierend ist ein Dammrutsch bei Ramerberg, wodurch seit September die Bahnstrecke Wasserburg–Rosenheim gesperrt ist. Zunächst konnte die Regionalbahn RB 44 der Südostbayernbahn gar nicht mehr fahren, aktuell ist noch im Abschnitt Wasserburg–Rott unterbrochen. Auch hier fahren Busse. Die Arbeiten werden sich nach aktuellen DB-Infos noch bis 22. Juni hinziehen. So müssen extra Bohrpfähle gesetzt und im Damm verankert werden. 30 000 Tonnen Unterbau des Bahndamms auf einer Länge von 80 Metern wurden abgetragen. dw/cf