Kürzlich machten Agnes und ich einen Ausflug nach Augsburg – das ist die drittgrößte Stadt Bayerns. Da wir flugfaul waren, nahmen wir den Zug. Dank des 49-Euro-Tickets waren wir schnell am Ziel.
Wir kamen am Hauptbahnhof an und watschelten dann erst mal gemächlich zum Rathausplatz. Dann führte uns unsere Stadttour weiter in das Lechviertel – dank welchem die Stadt auch den hübschen Namen „Venedig Bayerns“ bekommen hat. Der Lech ist ein Fluss. Agnes quakte erklärend: „Schon im Mittelalter zweigten die Augsburger das Wasser des damals wilden Lechs ab.“ Wir kamen an kleinen orangefarbenen Häusern vorbei. „Nanu“, quakte ich. „Wo sind wir denn hier gelandet?“ Wir lasen auf einer Infotafel, dass es sich um die Fuggerei handelte. Es ist die älteste bestehende Sozialsiedlung der Welt. Im Jahr 1521 stiftete Jakob Fugger, einer der damals reichsten und bedeutendsten Kaufherren der Welt, die 140 Wohnungen in insgesamt 67 Häusern. 150 bedürftige, katholische Augsburger wohnen hier Sie zahlen nur 88 Cent Miete pro Jahr. Sie sprechen zudem täglich ein Vaterunser, ein Glaubensbekenntnis und ein Ave Maria für den Stifter und die Stifterfamilie Fugger. Dies ist seit 500 Jahren so – bis heute. Eure Paula