Grüne nicht willkommen: Eklat am Tegernsee

von Redaktion

Geschäftsfrau will Wähler der Partei nicht bedienen – und beruft sich auf Meinungsfreiheit

Tegernseer Tal – Die Grünen im Tegernseer Tal im Kreis Miesbach sind schockiert: Im Ortsverband macht seit vergangenem Wochenende ein Foto die Runde. Es zeigt einen Zettel, der im Schaufenster eines örtlichen Geschäftes auslag. Auf dem steht in Grün: „Sympathisanten und Wähler der grünen Partei möchten wir in unserem Geschäft nicht bedienen.“

Für Thomas Tomaschek, Vorsitzender des Grünen-Ortsverbandes am Tegernsee, überschreitet das ganz deutlich eine Grenze: „Es ist nicht mit unserer Demokratie vereinbar, wenn Menschen auf diese Weise ausgegrenzt werden“, sagt er. Das erinnere an dunkle Zeiten, die Deutschland längst hinter sich gelassen habe. Als der Rottacher sich die Schmähschrift am Sonntag selbst anschauen wollte, lag sie schon nicht mehr im Schaufenster. Sonst hätte Tomaschek womöglich Anzeige erstattet. Wie lang der Zettel dort lag, ist unklar.

Auf Nachfrage wollte die Ladenbetreiberin nicht bestätigen, dass sie den Zettel im Fenster platziert hatte. Allerdings lässt sie deutlich durchklingen, wer in ihrem Laden nicht willkommen ist: „Ich möchte den Habeck nicht bedienen, ich möchte aber auch Alice Weidel nicht bedienen.“ Das dürfe sie ja wohl frei entscheiden.  gab

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