Automaten-Sprenger gefasst

von Redaktion

Polizei ermittelt sieben Tatverdächtige in München – Ihre Beute: 50 000 Euro

VON NADJA HOFFMANN

München – Verbeultes Metall, abgerissene Kabel, zerstörtes Plastik: Wenn sie kamen, blieb nur ein Bild der Verwüstung zurück. Im Februar und März haben Bahnhofs-Bomber mehrere Fahrkarten- und Zigarettenautomaten im Münchner Osten in die Luft gesprengt, um an die Geldkassetten im Inneren zu gelangen. Dass zwischen den Taten ein Zusammenhang besteht, wurde schon lange vermutet. Jetzt ist das Polizeipräsidium München gegen eine Bande Jugendlicher und junger Erwachsener vorgegangen. Den Mitgliedern, die zwischen 17 und 20 Jahre alt sind, wird die Zerstörung von Automaten in Heimstetten, Haar, Gronsdorf und Dornach (Gemeinde Aschheim) vorgeworfen. Sie wurden wegen des Herbeiführens von Sprengstoffexplosionen und Bandendiebstahls angezeigt.

Wie die Kriminalpolizei konkret auf die sieben Tatverdächtigen gekommen ist, lässt das Präsidium auf Anfrage offen. Nur so viel: Es habe intensive Ermittlungsarbeit gegeben. Gegen die jungen Männer wurden in enger Absprache mit der Staatsanwaltschaft München I Durchsuchungsbeschlüsse erwirkt, die am vergangenen Dienstag umgesetzt worden sind. Die Aktion war ein Volltreffer: Zum einen befanden sich alle sieben Tatverdächtigen in den Wohnungen im Osten der Landeshauptstadt. Zum anderen konnten die Beamten neben elektronischen Speichermedien auch Hiebwaffen, Tatkleidung sowie hohe Bargeldbestände sicherstellen. Die Beutesumme beläuft sich laut Polizei auf einen Betrag im mittleren fünfstelligen Bereich. Das heißt: Die Bande hat sich um die 50 000 Euro im Münchner Umland zusammengebombt. Hinter Gitter wandern die Mitglieder dennoch nicht: „Nach Beendigung der erforderlichen polizeilichen Maßnahmen wurden die Tatverdächtigen wieder entlassen“, heißt es im Präsidium. Dort sind die jungen Männer bestens und teilweise mehrfach bekannt. Zu ihren bisherigen Vergehen gehören unter anderem Diebstahl, Körperverletzungen und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Als Bahnsteig-Bomber waren die jungen Männer vor allem nachts und am frühen Morgen aktiv. Die Sprengungen waren so gewaltig, dass sie über die Ortsgrenzen hinaus zu hören waren.

Ein Großteil der Taten fand Anfang Februar statt. So flogen in Heimstetten und Dornach in der Nacht zum 6. Februar Automaten in die Luft. Die nächste Tat, bei der ein Ticketautomat am S-Bahnhof in Haar dran glauben musste, erfolgte zwei Tage später. Nach mehr als einem Monat Pause knallte es am 17. März wieder – gleich zweimal in Gronsdorf.

Anzeigen wegen des „Herbeiführens von Explosionen“

Bandenmitglieder

wegen diverser

Taten aktenkundig

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