Rottach-Egern/Gmund – In einem Schaufenster eines Ladens im Tegernsee Tal lag ein Zettel, man werde Grünen-Politiker sowie deren Wähler und Sympathisanten nicht bedienen (wir berichteten). Nach kurzer Zeit war der Zettel wieder verschwunden – doch der Nachhall ist groß. Im Rottacher Gemeinderat wetterte der CSU-Bürgermeister Christian Köck gegen diese Hetze. „Einfach unterirdisch ist das“, betonte er. Eine solche Aktion habe in dieser Tourismus-Region nichts zu suchen. Auch im Internet hat der Zettel viel Wut entfacht. Dort gibt es allerdings nicht nur Kritik an der Ladeninhaberin. Es sei ihr Recht zu entscheiden, wen sie bediene und wen nicht, schreibt ein Kommentator. Thomas Tomaschek, der Vorsitzende der Grünen im Tegernseer Tal, berichtete im Gemeinderat von gut 20 Hass-Mails, die er in jüngster Zeit erhalten habe. „Das darf man nicht einfach hinnehmen“, findet er. Ähnlich äußerte sich seine Parteikollegin Andrea Schack. Morddrohungen und die Unterstellung, psychisch krank zu sein, machten sie „fassungslos und wütend“. Die Meinungsfreiheit ende dort, wo politisch Andersdenkende diffamiert werden, sagte Gmunds Bürgermeister Alfons Besel (FWG). jm/ak