Bergsteiger stirbt an der Zugspitze

von Redaktion

VON ANDREAS SEILER UND MARKUS CHRISTANDL

Grainau – Den Zugspitzgipfel hatte er schon vor Augen, dann traf den Mann eine kleine Lawine aus Schnee. Ein 61-jähriger Bergsteiger aus dem Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm ist am letzten Wochenende der Pfingstferien unterhalb der Zugspitze im Höllental-Klettersteig tödlich verunglückt.

Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd weist im Zusammenhang mit dem jüngsten Bergunglück darauf hin, dass aufgrund der winterlichen Verhältnisse in den Gipfelregionen Schneerutsche keine Seltenheit sind. In den nächsten Tagen und Wochen muss mit weiteren Abgängen gerechnet werden.

Wegen der Schneefelder hat auch der österreichische Alpenverein zur Vorsicht gemahnt. Vor allem im Frühsommer können Schneefelder gefährlich werden – und viele Wanderer unterschätzen die Gefahr. Hintergrund war die Rettung von drei Münchnern, die in Lofer mit dem Heli in Sicherheit gebracht wurden, nachdem sie sich auf einem Schneefeld nicht mehr weiter trauten. Zuvor war einer der drei unterhalb der Mayrbergscharte bei der Querung eines steilen Schneefeldes ausgerutscht, weshalb die Männer beschlossen, umzukehren.

Die Route durchs Höllental, auf der nun der 61-jährige Bergsteiger in den Tod stürzte, gilt als Klettersteig-Klassiker – und als eine sehr anspruchsvolle Tour. Insgesamt müssen Bergsteiger 2200 Höhenmeter auf dem Weg zum Zugspitzgipfel überwinden.

Der Mann war am Freitagnachmittag im Klettersteig unterwegs. Gegen 14 Uhr ging bei der Integrierten Rettungsleitstelle Oberland die Mitteilung ein, dass sich unweit des Zugspitzgipfels ein Bergunglück ereignet habe. Die Bergwachtbereitschaft Grainau und die Besatzung des ADAC-Rettungshubschraubers Christoph Murnau machten sich auf den Weg zur Unglücksstelle. Hinzu kam auch ein Helikopter der Polizei. Die Rettungskräfte fanden den Bergsteiger leblos auf dem Höllentalferner. Für ihn kam jede Hilfe zu spät. Der Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen.

Eine Augenzeugin berichtete zwei Polizeibergführern, dass der 61-Jährige allein auf dem Höllental-Klettersteig unterwegs gewesen und kurz unterhalb des Gipfels von einem kleinen Schneerutsch erfasst und mitgerissen worden sei. Er stürzte über steiles Felsgelände rund 400 Meter ab. Elf weitere Bergsteiger, die sich im Klettersteig befanden und das Unglück bemerkten, mussten von den Hubschraubern gerettet werden.

Die Ermittlungen zum Unfallhergang dauern an, von einem Fremdverschulden geht die Polizei allerdings nicht aus.

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