Berg – Für einen guten Panoramablick auf den Starnberger See soll Jens Lehmann die Kettensäge zur Hand genommen haben – und einen Balken auf der Garagen-Baustelle seines Nachbarn durchgesägt haben. Die Aktion des ehemaligen Fußball-Nationaltorwarts ging Ende Juli 2022 deutschlandweit durch die Medien. Jetzt hat die zuständige Staatsanwaltschaft München II Anklage gegen Lehmann erhoben. Und zwar nicht nur wegen Sachbeschädigung, sondern auch wegen Beleidigung und Betrugs in zwei Fällen. Monika Andreß, Direktorin des Amtsgerichts Starnberg, bestätigte am Donnerstag den Eingang der Anklage. Dem Vernehmen nach stehen die anderen Tatvorwürfe nicht im Zusammenhang mit der Kettensägen-Aktion. Laut Andreß hat der Verteidiger des 53-jährigen Lehmann Akteneinsicht beantragt. Das Gericht warte seine Stellungnahme zur Anklage ab, dafür laufe eine Frist bis Ende Juli, die aber vom Verteidiger verlängert werden könne. Die Amtsgerichtsdirektorin schätzt, dass Ende Juli klar sein wird, wie es in der Sache weitergeht. „Erst mit der Stellungnahme kann das Gericht entscheiden, ob weitere Ermittlungen und Beweise nötig sind und ob die Anklage zugelassen oder teilweise zugelassen wird“, erklärte sie auf Nachfrage.
Eine Überwachungskamera hatte Lehmann laut Polizei am 25. Juli 2022 bei der Aktion auf dem Garagen-Dach gefilmt. Nach Angaben der Beamten durchtrennte er nicht nur den Dachbalken, sondern auch das Kabel der Überwachungskamera. Sie habe allerdings im Batteriebetrieb weitergefilmt. gma