München – Der verurteilte NSU-Unterstützer André E. hat nach eigenen Worten mit seiner rechtsextremen Vergangenheit gebrochen und diese abgeschlossen. Er habe sich gewandelt, wolle nicht mehr gegen das Gesetz verstoßen und ein ganz normales Leben führen, sagte E. am Montag als Zeuge vor dem Untersuchungsausschuss des bayerischen Landtags. Er betonte, von den Morden des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) habe er damals nichts gewusst. „Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich den Kontakt abgebrochen“, beteuerte er.
Zudem wies er zurück, früher Kontakte nach München oder Nürnberg gehabt zu haben – dort ermordeten die NSU-Terroristen fünf Menschen. Kartenausschnitte von Nürnberg, die man bei ihm fand, habe er womöglich für die Anreise zu einem Vorstellungsgespräch angefertigt.
E. war einer der Mitangeklagten im NSU-Prozess. Das Gericht verurteilte ihn am Ende wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung zu zweieinhalb Jahren Haft. Das milde Urteil gegen E. hatte viel Kritik und Unverständnis ausgelöst. dpa